Geld, das Gutes tut

Die Evangelische Stiftung stellwerk wurde im Jahr 2000 durch den Evangelischen Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten gegründet.

„Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“ So segnet Gott Abraham und mit ihm alle Menschen. Es ist eine gute Tradition, den Segen, den wir im Leben erfahren und empfangen, mit anderen zu teilen und so zu einem gelingenden Leben beizutragen.

Diese geistliche Tradition hat auch eine materielle Seite. Mit den Spenden und Zustiftungen kann die Evangelische Stiftung stellwerk treuhänderisch Zeichen der Verbundenheit setzen und Menschen in schwierigen und bedrängenden Lebenslagen unterstützen und künstlerische Projekte fördern.

Das Stiftungsvermögen wird dauerhaft vom Evangelischen Kirchenkreis verwaltet. Die Erträge kommen zu 100 Prozent der Stiftung zugute. Der Stiftungshaushalt ist transparent und wird alljährlich auf der Kreissynode veröffentlicht.

Wie die Stiftung „stellwerk“ zu ihrem Namen kam

von GERD LAUTNER, Pfarrer und Superintendent im Ruhestand

Meine erste glückliche Begegnung mit einer Stiftung hatte ich schon als Schüler in den 1950er Jahren: Ein neuer Lehrer brachte von Schloss Salem die Unterlagen der Stiftung „Zellidja“ zu uns nach Lindau am Bodensee mit und wies uns darauf hin, dass wir uns mit einem originellen persönlichen Reisevorschlag um ein Reisestipendium bewerben konnten.

Lindau war zu dieser Zeit französisch besetzte Zone und wir hatten als erste Fremdsprache Französisch. Für meine Bewerbung habe ich mich von Gilbert Cesbrons Buch „Die Heiligen gehen in die Hölle“ inspirieren lassen, in dem er über die französischen Arbeiterpriester schreibt. Ein Klassenkamerad gewann eine Reise zum Berg Athos, ich meine Reise zu den Arbeiterpriestern in Frankreich, genauer nach Paris und nach Elsass-Lothringen – mit dem Fahrrad! Und ich war fasziniert von der spannungsvollen Auseinandersetzung zwischen alter Kirche und moderner Industriewelt.

Das Thema blieb mir, als ich schließlich zehn Jahre später im Ruhrgebiet ankam, denn da begann gerade das große Zechensterben. Unter dem Mond von Wanne-Eickel in Crange auf dem Kirmesplatz fand ich Freundin und Frau - und auch einen Vikariatsplatz. Ich wurde Pfarrer im Ruhrgebiet und blieb beim Einsatz für die Interessen der Bergleute.

Als Superintendent forderte und förderte ich zusammen mit meinen Amtsbrüdern ein Gutachten zu den Zukunftschancen der heimischen Kohle bei einem renommierten Institut in Wuppertal. Bei der Ausschau nach Alternativen entdeckte ich die Windkraft - und die Stiftungen. Das war in den Hochzins-Zeiten seinerzeit naheliegend.

Die Zellidja-Stiftung wurde übrigens von dem in Frankreich berühmten Architekten Jean Walter 1939 gegründet und mit dem Namen und Ertrag einer Blei- und Zinkmine in Marokko ausgestattet. Inzwischen ist sie in Frankreich landesweit etabliert. Ob sie europäisch ist, kann ich nicht sagen. Aber die abenteuerliche Fahrrad-Reise zu den Arbeiterpriestern hat meinen Horizont erweitert und Lebensweichen gestellt. Vermutlich war das der Impuls für „stellwerk“.

Wer „stiften geht“, wie eine Redensart sagt, haut ab, verlässt den Raum, womöglich die Erben. Wer aber keine Erben hat, der kann mit dem Stiften die passenden Erben selbst bestimmen - nicht nur für einen Moment, sondern auf Dauer.

In unseren Zeitläufen erleben wir täglich, wie wichtig und – im Wortsinn: notwendig - Spenden sind. Und wir erleben auch täglich und freuen uns darüber, wenn Stiftungserträge auf Dauer Gutes tun: nämlich wichtige Anliegen fördern und in vielen Fällen durchaus auch immer wieder neu Not wenden.

Darum lade ich Sie hier und heute zu einem ganz persönlichen Abenteuer ins „Stellwerk“ ein: Gehen Sie stiften!

Ich grüße Sie herzlich
Ihr Gerd Lautner

Superintendent i.R. Gerd Lautner

Er hat die Macht, euch so reich zu beschenken,
dass ihr nicht nur jederzeit genug habt für euch selbst,
sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt.
(2. Korinther 9,8)